Als eines des ältesten Gotteshäuser des Burgenlandes bewahrt die ehemalige Pfarrkirche, in beherrschender Lage auf einem Hügel über dem Ort gelegen, romanische Fresken von höchstem dokumentarischen Wert aus dem 13. Jhdt.

Ausgrabungen und Untersuchungen des Bundesdenkmalamtes bestätigen die Errichtung des Baues mit dem Jahr 1220. Die Kirche, dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht, ist ein romanischer Rechteckbau und durfte ursprünglich auch Wehrzwecken gedient haben. Reste von Fresken konnten 1972 hervorragend restauriert werden.
An der Aussenseite der Kirche befindet sich eine Kreuzigungsgruppe aus drei fast lebensgroßen Figuren, die noch Ende des 19. Jhdts. in Südtirol geschnitz wurden.

Für die Kreuzwegstationen am Kalvarienbergkreuzweg schuf Harro Pirch, ein bekannter burgenländischer Künstler, im Jahr1979 Keramikreliefs aus Stoober Ton.

Heute ist die Bergkirche Stätte der Besinnung ebenso wie Ort für kulturelle Events während des Kirchenjahres.

Die Lage

Die Bergkirche liegt auf einer kleinen Anhöhe am östlichen Rand des Dorfes vor dem Friedhof. Vom Hauptplatz führt der Weg durch die Kirchengasse, an der neuen Pfarrkirche vorbei und nach der Abzweigung des Güterweges durch das Friedhofstor bergan zur Kirche.

Ein Bau aus der Zeit der Romanik.

Die Bergkirche zeigt sich zunächst als einfaches, eher unscheinbares Bauwerk. Sie war bis zum Ende des 19. Jh. Pfarrkirche, wurde dann nur sporadisch später gar nicht als Gotteshaus genützt und drohte schließlich gänzlich zu verfallen. Mit der Erneuerung des Daches und der Sanierung des Dachbodens begann der neue Seelsorger Dr. Hans Trinko im Jahre 1969 die Renovierung. Bei der Untersuchung der Bausubstanz durch das Denkmalamt wurden in der Apsis und in der Laibung eines vermauerten Fensters Fresken gefunden, deren Entstehungszeit in den Jahren 1220 – 1230 angenommen wird. Auch die Bausubstanz und einzelne Baudetails weisen darauf hin, dass das Gebäude im 13 Jh. entstanden ist.

Die Fresken

Die Fresken in der Laibung des Fensters sind zur Gänze unversehrt erhalten, während sie in der Apsis – vermutlich beim Bau eines späteren Altares - stark zerstört wurden. Sie wurden so, wie sie freigelegt wurden, belassen. Die vorhandenen Fresken lassen klar erkennen, dass Christus der Weltherrscher, in einer Mandorla dargestellt und von den Symbolen der Evangelisten umgeben ist. Rund um die Apsis ist etwa in Augenhöhe, ein Band mit der Darstellung von Heiligen - vermutlich ein Apostelkonzil - zu erkennen. In der Laibung des Fensters wird Johannes der Täufer dargestellt, der mit einen überlangen Finger auf Christus, das Opferlamm hinweist. Eine männliche Figur wird als Prophet Elias oder Zacharias der Vater des Johannes gedeutet. Die Bevölkerung sieht in ihr Gott, den Vater.

Aus der Geschichte der Kirche.

In der Zeit der Gotik wurde ein Turm errichtet. Die noch erhaltene, im Jahre 1535 in Güns gegossene Glocke weist auf die Entstehungszeit hin. Der Turm wurde 1912 wegen vermuteter Einsturzgefahr abgetragen; das Turmkreuz ist aber erhalten und wurde vor der Westseite der Kirche aufgestellt. An der Südseite - neben dem Eingang – ist eine Kreuzigungsgruppe, eine Arbeit des Ferdinand Stuflesser aus St. Ulrich im Grödnertal aufgestellt. Sie bildet die 12. Station eines Kreuzweges, der entlang des Aufstieges und rund um die Kirche angelegt ist. In den übrigen Stationen, sattelgedeckte Pfeiler mit Sockeln und Rundbögen, sind in jüngster Zeit Reliefs des akademischen Maler Harro Pirch angebracht, der als Lehrer in der Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob tätig war. Bei der Rodung und Neugestaltung des Kirchenberges und der Sanierung der Stützmauer wurde ein alter Stufenaufgang entdeckt, f reigelegt und saniert. Nach der Renovierung in den Jahren 2003 /04 zeigt die Kirche wieder ein schmuckes Gesicht und der stimmungsvolle Innenraum mit der großartigen Akustik ladet zur persönlichen Einkehr, zu Andacht und Besinnung ein.