Themenweg "Das gläserne Tal"

Logotyp Themenweg
Logotyp Themenweg

Themenweg „Das gläserne Tal“ in Weißenkirchen im Attergau

Als 1999 die Gemeinde Weißenkirchen i. A. das 700 Jahr-Jubiläum ihrer erstmaligen urkundlichen Erwähnung als „St. Margarethen am Walde“ feierte, wurde der Vorschlag diskutiert, das bestehende und zum Jubiläum erweiterte Museum „Freudenthaler Glas“ durch einen Wanderweg mit Freudenthal zu verbinden. Hier bestand nämlich von 1716 bis 1942 eine Glasfabrik, die zu ihrer Blütezeit eine der produktionsstärksten Glashütten der Donaumonarchie war.

Diese Idee wurde 2004/2005 als EU-gefördertes Leaderprojekt in die Tat umgesetzt. Der Themenweg „Das gläserne Tal“ wurde 2006 mit dem Staatspreis für regionale Kulturinnovation ausgezeichnet und 2008 von den Lesern der „Vöcklabrucker Rundschau“ zum beliebtesten Themenweg im Bezirk Vöcklabruck gewählt.

Ausgangspunkt des Themenweges ist das Glasmuseum in Weißenkirchen i. A.

Es geht auf die intensive Sammlertätigkeit von Pfarrer Kons. R. Johann Dopler zurück, der von 1959 bis 1997 als Priester in Weißenkirchen i. A. wirkte und landauf landab als „Glaslpfarrer“ bekannt war. Ihm ist es zu verdanken, dass unwiederbringliche Glaskunstschätze für kommende Generationen erhalten blieben. Die Ausstellungsstücke vermitteln einen Einblick in die handwerkliche Kunstfertigkeit, die die Glasbläser, -schleifer und -maler in Freudenthal auszeichnete. Als nach dem Fabriksbrand 1893 die Produktion rationalisiert wurde und sich der Betrieb auf die Herstellung von Medizin – und Apothekengläser spezialisierte, waren die Glaserzeugnisse aus Freudenthal nach wie vor bekannt und begehrt. 300 – 400 Apotheken in Österreich allein wurden beliefert. Besonders sehenswert sind die im Glasmuseum präsentierten „Freudenthaler Figurenflaschen“, die bei Glaskennern begehrte Sammelobjekte darstellen.

Wer also den Themenweg besuchen will, sollte nicht verabsäumen, eine knappe Stunde für die Besichtigung des Glasmuseums einzuplanen.

Wanderung auf dem Themenweg

Vorbei an der 1512 -1514 errichteten Pfarrkirche erreicht man nach etwa 5 Minuten Gehzeit die 1. Station des Themenweges. Von einem Aussichtstürmchen, das von einer lebensgroßen Abbildung eines k. k. Grenzsoldaten, sog. „Cordonist“, bewacht wird, bietet sich ein beeindruckender Ausblick auf das oberösterreichische Alpenvorland und auf die Höhenzüge des Hausrucks und des Kobernaußer Waldes. Kurze Texte ermöglichen eine geografische und geschichtliche Orientierung, bevor ein etwa 15 – minütiger Abstieg zur Freudenthaler Ache beginnen kann. Entlang des Baches erwartet ein idyllischer und „kinderwagentauglicher“ Wanderweg die Besucher. Er hat keine nennenswertenAuf- und Abstiege. Informationstafeln beziehen sich auf die Schwerpunkte: Eigenschaft Glas – Glas und Auge – gläserne Magie und Freudenthaler Waldleben. Nach etwa 45 Minuten Wanderzeit erreicht man das Schaudorf Freudenthal. Wer allerdings seinen Kindern den Spaß an den zahlreichen Spielestationen gönnen will, sollte den Zeitrahmen wesentlich großzügiger bemessen.

Schaudorf Freudenthal

Die Glasmachersiedlung Freudenthal war einst von mehr als 200 Menschen bewohnt. Einige Originalgebäude, wie das Herrenhaus, das Beamtenhaus, das Gasthaus, das Backhaus und der Gutshof sind aus dieser Zeit erhalten geblieben. Durch die Realisierung des Themenweges konnte auch ein originales Arbeiterhaus, das vor mehr als einhundert Jahren errichtet wurde, vor dem Abbruch bewahrt werden. In den zwei ebenerdigen Arbeiterwohnungen sind Museumsräume untergebracht, die einen Einblick in die Wohn- und Lebensverhältnisse der Glasmacherfamilien, sowie in die Freudenthaler Geschichte ermöglichen. Eine Klanginstallation und eine Multimediaschau ergänzen hier das museale Angebot.

An der Ache wurde nach alten Plänen ein wasserbetriebenes Pocherwerk errichtet, das recht anschaulich den „Energieproduzenten Wasser“ zeigt. Der Pocher diente früher der Zerkleinerung des zur Glasherstellung benötigten Gesteins.

Das Gasthaus Freudenthal war der gesellschaftliche Mittelpunkt der Siedlung. Hier fanden die Proben und Aufführungen der Musikkapelle, der Theatergruppe, der Volkstanzgruppe, des Streicherensembles und der Singgemeinschaft statt. Im Obergeschoß des Gasthauses waren bis 1954 ein Postamt und eine Telegraphenstation untergebracht. Heute ist das Gasthaus wieder bewirtschaftet und lädt zu gemütlicher Einkehr ein.

Auf dem Gelände zwischen Herrenhaus und Glasmacherkapelle stand die Glasfabrik. Die gewaltigen Schneefälle des Winters im Jahre 1942 brachten das Fabriksdach zum Einsturz, da kriegsbedingt die Glaserzeugung eingestellt worden war. Nach Kriegsende 1945 wurde die Fabrik nicht wieder errichtet. Durch die Schaffung des Themenweges wurde dem Tal neues Leben eingehaucht.

Gemeindeamt Weißenkirchen i. A., 4890 Weißenkirchen i. A. 13

Tel.: 07684/6355, E-Mail: gemeinde@weissenkirchen.ooe.gv.at

www.dasglaesernetal.at

Führungen

Für Führungen steht ein gut geschultes Personal zur Verfügung.

Anmeldung: s. o.

Kontaktuppgifter

Ytterligare information:
www.dasglaesernetal.at

Boende Weißenkirchen im Attergau
Senaste recensioner